Bück Dich, Nan­ny!

Nach­dem rau­chen bereits streng regle­men­tiert ist, und „Warn­hin­wei­se“ auf alko­ho­li­schen Geträn­ken schon in Pla­nung sind, kommt nun auch Wer­bung auf den Index, die „Geschlech­ter­kli­schees“ bedient.

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Also bei­spiels­wei­se Wer­be­spots, die Frau­en am Herd zei­gen, als für­sorg­li­che Müt­ter oder beim Wäsche­wa­schen, was wohl dem Ver­ständ­nis der Euro­pa-Abge­ord­ne­ten von Gleich­be­rech­ti­gung nicht ent­spricht.

Fol­ge­rich­tig müss­te auch Wer­bung für Kos­me­tik ver­bo­ten wer­den, da sich Frau­en durch sie in eine Weib­chen­rol­le gedrängt füh­len könn­ten.

Ein „Geschlech­ter­kli­schee“ wird ja ande­rer­seits auch von Män­nern bedient, die sich typisch „männ­lich“ ver­hal­ten. (Wer­bung für Sport­wa­gen, Werk­zeug, Bau­märk­te.) Bier­wer­bung gehört sowie­so ver­bo­ten, sofern sie nicht den Regen­wald ret­tet, und auch die fre­chen, fei­nen Anzei­gen für IWC Uhren müss­ten EU-Logik zufol­ge ver­schwin­den.

Kon­se­quent zu Ende gedacht, sind im nächs­ten Schritt dann geschätz­te 90% der Welt­li­te­ra­tur fäl­lig oder zumin­dest reif für eine grund­le­gen­de „Über­ar­bei­tung“. Goe­thes Faust bei­spiels­wei­se: Die Rol­le des Gret­chens passt sicher nicht zum Frau­en­bild der EU-Büro­kra­tie.

Selbst­ver­ständ­lich gehö­ren auch Opern­klas­si­ker auf den Prüf­stand. In „Car­men“ ist die Haupt­rol­le ein trieb­haf­tes Luder, das weder allein erzie­hend noch arbeits­su­chend ist. Ihre Wider­sa­che­rin, Micae­la, ist das höri­ge, from­me, dul­den­de Frau­chen schlecht­hin. Auch die eth­ni­schen Inkor­rekt­hei­ten (hor­mon­ge­steu­er­te spa­ni­sche Machos, Sin­ti oder Roma, die im Libret­to gar „Zigeu­ner“ genannt wer­den…) müss­ten bei der EU eigent­lich einen mul­ti­plen Geset­zes­er­guss zur Fol­ge haben.

Lie­be EUtis­ten: Es sind über­wie­gend Frau­en, die Zeit­schrif­ten wie Bri­git­te, Petra und Cos­mo­po­li­tan kau­fen. Und das, für Euch kaum vor­stell­bar, sogar frei­wil­lig. Die­se Blät­ter wim­meln vor Kli­schees, die ganz drin­gend Euer Ein­schrei­ten erfor­dern!

Die Amis nen­nen Län­der, die ihre Bür­ger zu sehr vor sich selbst schüt­zen, abfäl­lig „Nan­ny-Sta­tes“.

Auf Deutsch: Kin­der­mäd­chen-Staa­ten. Kenn­zei­chen: Pro­tek­tio­nis­mus, über­trie­be­ne Markt­re­gu­lie­rung, staat­li­che Bevor­mun­dung, etc. – eben Euer täg­lich Brot.

Dahin­ter ver­birgt sich ein Gut­men­schen­tum preu­ßi­scher Aus­prä­gung und Angst vor Kon­troll­ver­lust. Nach Freud also eine Art ana­le Fixie­rung der Legis­la­ti­ve, eine Regel- und Kon­troll­wut, die sich als Fort­schritt getarnt in der Über­be­hü­tung der Bür­ger mani­fes­tiert, die end­lich wie­der Kin­der sein dür­fen.

Daher noch mal nur für Euch:

Wer­bung schafft Kon­sum, schafft Arbeit, schafft Umsatz, ergo Steu­er­ein­nah­men. Von die­sen Steu­er­ein­nah­men wird alles Mög­li­che finan­ziert. Unter ande­rem auch, na ja, Ihr eben.

Wird die Wer­bung abge­schafft oder auf das aktu­el­le EU-Ver­tre­ter­maß her­un­ter­ge­bremst, geht die Markt­wirt­schaft gleich mit über Bord. Und damit ver­schwin­det frü­her oder spä­ter auch Eure eige­ne wirt­schaft­li­che Grund­la­ge.

Ach­so…?

Na dann: Wei­ter­ma­chen!