WERBETEXTER: DER ALLERBESTE BERUF VON DER GANZEN WELT.

Lie­be Luxus-Karos­sen-aus-Japan-Ver­käu­fer, Dosen­sup­pen-Ein­sor­tie­rer, Dach­fens­ter-Ein­bau­er, Soft­ware-Ver­kit­ter und Büh­nen-Voll­schwit­zer: Sie den­ken, Sie hät­ten einen genia­len Beruf? Viel­leicht sogar den bes­ten der Welt, weil Sie schal­ten und wal­ten kön­nen, wie es Ihnen beliebt und dafür auch noch eine Men­ge Koh­le bekom­men? Ganz falsch! Ver­ti­cken Sie Sport­wa­gen, eti­ket­tie­ren Sie Ihr Gam­mel­fleisch um, stei­gen Sie ande­ren aufs Dach oder säu­seln Sie Ihren Fans die Ohren voll: Den aller­bes­ten Beruf der Welt hat der Wer­be­tex­ter. Also ich. Punkt.

War­um Wer­be­tex­ter der bes­te Beruf der Welt ist.

Alle brau­chen Wor­te. Stän­dig. Fri­sche und abge­han­ge­ne, knusp­ri­ge und ver­trau­te, unge­hör­te und uner­hör­te. Wir leben in einer Infor­ma­ti­ons­ge­sell­schaft und sind per­ma­nent umge­ben von Text, 360°, 24 Stun­den am Tag. Weil der Bedarf an Tex­ten so groß ist, gibt es kei­nen abwechs­lungs­rei­che­ren Beruf als den des Tex­ters. Als Wer­be­tex­ter habe ich für fast alle Bran­chen gear­bei­tet und die übli­chen Prei­se und Aus­zeich­nun­gen gewon­nen.

Ich habe Tex­te für Pre­mi­um-Karos­sen geschrie­ben, für Dach­fens­ter und den Super­markt dar­un­ter, habe Wer­bung für Soft­ware getex­tet und Songs für pro­fes­sio­nel­le Künst­ler, die manch­mal sogar in den Charts lan­den.

Mir geht’s gut.

Weil sie sich frü­her oder spä­ter immer an mich wen­den, sind mir fast alle Bran­chen und Beru­fe ver­traut. Und für die paar Wochen, die so ein Job manch­mal dau­ert, fin­de ich sie auch wirk­lich ganz toll. Echt! Man kann näm­lich nicht gut über Din­ge schrei­ben, die man nicht mag. Hin­ter­her freue ich mich dann aber wie­der, Wer­be­tex­ter zu sein. Und will mit nie­man­dem tau­schen.

Und wenn Sie sich jetzt fra­gen, war­um Sie sich eigent­lich des Wer­be­tex­ters Suh­le­rei­en in gera­de­zu obszö­ner Selbst­zu­frie­den­heit antun – das weiß ich auch nicht. (Viel­leicht sind Sie von Ihrem Job gera­de ein wenig gelang­weilt…?) Ich woll­te nur einen Text schrei­ben, in dem ganz oft die Wor­te „Wer­be­tex­ter“, „Tex­ter“ und „Text“ auf­tau­chen. Das macht man so im Inter­net.

So. Und jetzt muss ich wei­ter arbei­ten.

Man sieht sich.