Schon gemerkt? In Deutschland funktioniert so gut wie nichts von dem, woran andere Länder Spaß haben. So musste der Werbetexter schon früh erkennen, dass es hierzulande keine Popmusik gab sondern nur Schlager mit den Mitteln der Popmusik – was etwas grundsätzlich anderes ist.
Singen mit dem Führer
Heute mag es Ausnahmen wie Rammstein geben, aber die sind vor allem in Amerika erfolgreich: Als post-faschistische Zirkusmaschine. Deutsche, die singen, wie der Führer sprach, gehen in USA immer.
Auch Tokyo Hotel ist keine Rockband im eigentlichen Sinne sondern eine Boygroup, die von mangaartigen kleinen Japanern geliebt wird, was auch nicht sooo viel mit Rock’n Roll zu tun hat. Es sieht nur ganz ähnlich aus.
Und jetzt also auch Blogs
Die Financial Times hat hierzulande auch nicht funktioniert 10 Gründe aufgelistet, warum Blogs in Deutschland absolut kein Erfolg sein können. Und diese Gründe sind so dermaßen deutsch, dass einem schwindlig wird.
Wir Deutschen sind eben Volk gewordene Parkplatzwächter: Sich öffentlich zu einem Thema zu äußern ist nur denen gestattet, die „es studiert“ haben. Hat man sein Thema studiert, äußert man sich nicht mehr dazu, weil man ja etwas Falsches sagen könnte, womit die gesamte Reputation im Eimer wäre. – Und schon sind wieder Ferien.
Besser leben ohne Ahnung
Vielleicht lassen sich diese typisch deutschen Lebensblockaden ja sprengen, indem man sich radikal nur noch zu Themen äußert, von denen man absolut keine Ahnung hat. Unqualifiziert, aber streng der inneren Wahrheit einer unreflektierten eigenen Meinung verpflichtet.
Für einen Werbetexter, der ständig über Dinge schreibt, von denen er letztlich nichts versteht, ist das natürlich kein Problem. Aber für den Rest von uns emsig nach Qualifikation und Sicherheit strebenden Krabbeltierchen und Lebenszeitvernichtern schon.
Lasst mich Euer Guru sein!