Ein altes Werbebranchen-Klischee besagt, dass Werber ständig koksen. Das trifft natürlich nicht auf alle zu. Texter beispielsweise saufen.
„Ohne Jägermeister keine guten Headlines.“
Die Legende geht so: Agentur XY hatte früher einen Supertexter, der aber ohne Fusel keinen Schluck wert war. Weshalb man ihm von der Sekretärin wortlos eine Flasche Jägermeister auf den Schreibtisch stellen ließ. Abends gab es dann die brillantesten Headlines, welche die Branche je gelesen hatte, derweil der Autor volltrunken über / unter / neben seinem Tisch lag.
Diese Geschichte habe ich mittlerweile so oft gehört, dass sie wahrscheinlich leider wahr ist.
Jetzt meldet die Financial Times Deutschland: Forscher propagieren Hirn-Doping » »
„…nichts spreche gegen die chemische Stimulanz von Hirn und Geist. Bei den Nebenwirkungen tappt man allerdings noch im Dunklen. (…) Trotzdem ist es nach Ansicht von Wissenschaftlern höchste Zeit, die Debatte um pharmazeutische „Leistungssteigerer“ und „Glückspillen“ offener zu führen. Sieben Mediziner, Philosophen und Juristen plädieren in dem Memorandum „Das optimierte Gehirn“ nun für einen liberalen, aber kritischen Umgang mit sogenannten „Neuro-Enhancement-Präparaten“ (NEP), frei übersetzt: Präparate zum Nerven-Doping.“
Apropos Hirn-Doping.
Kennen Sie einen Fall, wo einer Agentur ein Kreativ-Preis aberkannt wurde, weil der CD gedopt war? Eben. Kann man also machen.
Weiter im Text:
„So könnten Präparate der Zukunft, wenn sie denn nebenwirkungsfrei sind und nicht ständig und unter Druck genommen werden, sondern gezielt und selbstbestimmt, dem Einzelnen und der Gesellschaft auch viel Positives bringen.“
Gezielt und selbstbestimmt schaufeln wir in uns hinein, was die Forschung hergibt. Der Druck kommt ganz von selbst: Wer will schon mit Standlicht zwischen chemisch erleuchteten Kollegen unterwegs sein?
Das forsche Plädoyer gilt selbstverständlich nicht für jene natürlich gewachsenen Substanzen, die uns soviel Freude bereiten bereitet haben. (Damals. Vor vielen, vielen Jahren. Das „uns“ ist nur rhetorisch gemeint. Das waren Jugendfreunde. Eher entfernte Bekannte. Die sind längst ausgewandert. Eigentlich kenne ich die gar nicht.)
Was Drogen der Gesellschaft aktuell bereits an Positivem bringen, bzw. was der rekordverdächtig hohe Kokain-Konsum in Großbritannien mit dem Zustand des Finanzzentrums London zu tun hat, lässt sich hier nachlesen: http://www.handelsblatt.com
Oder auch hier »
Ist die Finanzkrise damit ungültig?
Edo Zett aus K. says:
die Finanzkrise: ist doch alles Schnee von gestern!
maiertext.de says:
Kommt jetzt alle Nase lang.