Oh, Leute!
Gerade war ich wieder auf einer dieser Seiten, die jedem, der 37 € für ein Buch ausgeben kann, verspricht, dass er nach dem Lesen in der Lage ist, die besten Werbetexte der Welt zu schreiben. Ja, dass darin sogar „geheime Tricks“ verraten werden, die angeblich nicht einmal Werbetexter kennen.
Die Autoren dieses Buches, zwei amerikanische „Superverkäufer“ mit Namen Funz und Prunz oder so, verdienen – laut Eigenwerbung – 20.000 € für einen (1!) Webseitentext und haben in den letzten paar Jahren 89 Mio. Dollar verdient.
Ich sach’ ma so, wie der Rheinländer so sagt: Es ist wie bei Büchern mit Titeln wie „So werden Sie Millionär“. Würden die Tipps funktionieren, hätten die Autoren es nicht nötig Ratgeber zu schreiben, um ihren Mitmenschen 37 € aus der Tasche zu leiern.
Mit Ratgebern ist noch keiner reich geworden.
Mit Werbetexten aber schon.
Anhand besagten Buches kann man beispielsweise lernen (Zitat): „Wie man auf jedes brennende Verlangen abzielt, welches in den Köpfen Ihrer Zielgruppe herumschwirrt und ihr all Ihre Vorteile einhämmert, sodass Sie glücklich sein wird, Ihnen Geld rüberschaufeln zu dürfen.“
Noch Fragen?
Sollten Sie im Internet auf Ihrer Suche nach „Werbetexten“ auf solche Seiten stoßen, machen Sie einfach Folgendes: Lesen Sie diese zehn mal komplett durch, ohne anschließend das Buch zu bestellen. Damit haben Sie dann 370 € gespart. Nicht wahnsinnig viel. Aber immerhin ein weiterer kleiner Schritt zur „ersten Million“. Oder zum ersten eigenen Werbetext: Klein aber wirksam. – Weil er von einem professionellen Werbetexter geschrieben wurde, der nicht nebenbei „Superverkäufer“ ist und Ihnen deshalb „Sand in der Wüste verkaufen kann.“
Noch so ein Zitat. Hübsch, gell?
You’ll get what you’ve paid for.